Dienstag, 5. Mai 2015

Rasenmäher auf vier Hufen: Wasserbüffel im Tegeler Fließ




Direkt vor unserer Haustür im Norden Berlins verläuft der Tegeler Fließ. Schmelzwasser eines riesigen Gletschers formte in der Wechsel-Kaltzeit ca 22.000 v. Chr.  den etwa 30 Kilometer langen Bach, der teilweise nur wie eine Sumpflandschaft anmutet. Ausgedehnte Wiesen, aber auch Erlenbrüche und Grauweidengebüsche säumen den Fließ und bilden eine der schönsten Naturlandschaften Berlins. Das gesamte Gebiet des Tegeler Fließ wurde von der EU als Natura 2000 ausgewiesen und als Flora Fauna Habitat definiert, der höchsten Auszeichnung, die für ein Naturschutzgebiet vergeben werden kann. Viele Pflanzen und Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, haben hier ein Zuhause gefunden, beispielswiese der sehr seltene Eisvogel oder die Auwald-Herbsteule.









Gut ausgebaute Wanderwege und Holzstege ermöglichen einen wunderschönen Rundwanderweg, auf dem man die beeindruckende Natur bewundern kann, ohne dabei die Tier- und Pflanzenwelt zu (zer)stören.



Zu jeder Jahreszeit ist eine Wanderung rund um den Tegeler Fließ ein Erlebnis, 
hier ein paar Bilder vom Februar;





Bisher mussten einmal jährlich mit schwerem Gerät und viel Aufwand die Sumpfgrasflächen und Niedermoorwiesen  geschnitten werden. Doch seit heute hat das "schwere Gerät" vier Hufe und lange samtige Wimpern: 9 Wasserbüffel erledigen in Zukunft die Gärtnerarbeit!



In den vergangenen Monaten wurden zwei 19 und 16 Hektar große Gebiete eingezäunt, den die rund 1000 Kilo schweren Bullen und 700 Kilo schweren Kühe während der kommenden Monate bis zum Herbst bearbeiten werden. Sie sorgen dabei gleichzeitig dafür, dass der Boden nicht erodiert, zudem lockt ihr Kot Insekten an, die wiederum Nahrungsgrundlage für seltene Vogelarten sind.


Heute kamen die friedlichen und genügsamen Allesfresser, wir waren natürlich dabei. Hunderte von Schaulustigen klatschten begeistert, als sie ihre Transportanhänger verließen:





2 Bullen, 3 Kühe und 4 Kälber bilden die Herde. Zuerst wurden sie kurz im Gatter gehalten, um sich zu akklimastisieren, aber kaum war das Gatter geöffnet erkundeten sie ihr neues Heim.








Und schon bald verschwand die Herde am Horizont. Herzlich willkommen!




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